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Liebe heilt die Seele

3. Teil zu "Magie des Blutes" und "Rache und Vetrauen"
von

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Gefangenschaft

Hi meine Lieben,
 

ich fühle mich, als wäre ich zurück ;-) jedenfalls ist dieses Kapitel endlich wieder so lang wie ihr es von mir eigentlich gewohnt seit und ich hoffe sehr, euch gefällt es.
 

LG,

Nira
 

Sie erwachte, da sie schrecklich fror. Verwirrt sah sie sich um, oder versuchte es zumindest, denn dort wo sie sich befand war es schrecklich dunkel. Sie spürte, die kalte, nasse Luft um sich herum, fast fühlte es sich an als ob sie in einem Keller war, roch die nasskalte, leicht muffige Luft. Irgendwo hinter ihr hörte sie leise Wassertropfen auftreffen und sie hatte das Gefühl, wenn sie genau hinhörte war irgendwo Meeresbrandung oder ähnliches zu hören, aber nur ganz entfernt.
 

Sie versuchte sich zu bewegten, stellte fest, dass es ohne Probleme ging, sie nicht gefesselt war, aber ihr tat alles weh. Als sie sich mit den Händen am Boden abstütze, spürte sie, dass unter ihr eine Schicht Stroh und Lumpen liegen musste, kein Wunder, dass ihr alles wehtat, wenn sie darauf lange gelegen hatte. Bei dem Versuch auf zu stehen, schmerzte ihr rechter Fuß schrecklich, sie erinnerte sich dunkel umgeknickt zu sein, wusste aber nicht so recht wo das gewesen war, alles lag wie unter einem dichten Nebelschleier. Sie versuchte sich zu erinnern und meinte, dass sie Pansy gesehen hatte, die höhnisch gegrinst hatte, aber sie war sich nicht sicher. Niemals hatte sie gedacht, dass sie so aus dem Hinterhalt würde angegriffen werden und sie schalt sich selber, dass sie so unaufmerksam gewesen war, denn das sie sich gegen Pansy hätte verteidigen können, wenn sie nicht so in Gedanken versunken gewesen wäre, da war sie sich sicher.
 

Natürlich war sie sich bewusst gewesen welche Gefahr von Lucius theoretisch ausging, aber sie hatte wohl auch diese Gefahr unterschätzt, überlegte sie und hoffte gleichzeitig, dass hinter Pansys Angriff nicht Lucius steckte. Sie hatte sich, nachdem sie bei Dracos Angriff die drei Todesser ausgeschaltet hatte, stark und sicher gefühlt, wohl zu sicher, wie sie nun feststellte. Sicher hatte Draco sie immer wieder gewarnt, aber sie hatte sich nicht von einer so schwelenden Gefahr einengen lassen wollen und sie während ihres Bummels total vergessen. Den Krieg hatte sie unbeschadet überstanden, auch die Schlacht, da konnte sie es doch mit ein paar einzelnen Todessern aufnehmen, war sie sich sicher gewesen. Und ihre Freundinnen, nun sie wollte wohl auch zu gerne die Gefahr vergessen, wobei sie sich sicher war, Luna hatte nicht mal eine Gefahr gesehen und Ginny und Daphne waren wirklich gerade mit anderen Gedanken beschäftigt gewesen.
 

Ihre Kleidung abtastend suchte sie ihren Zauberstab, doch man schien ihn ihr abgenommen zu haben, zu dumm. Sie fragte sich, wo sie jetzt war und warum man sie her gebracht hatte. Ob Draco oder die anderen sie schon vermissten? Wie lange sie wohl schon hier war? Tasten lehnte sie sich zurück, erfühlte eine kalte, steinerne Wand hinter sich, an die sie sich schließlich erschöpft anlehnte. Sie konnte nicht mehr tut, denn aufstehen und in der Dunkelheit, die so tief war, dass sie wirklich nichts sehen konnte, herum irren, eventuell noch hinfallen, wollte sie auch nicht riskieren.
 

Sie spürte, wie sich ihre kleine Rose in ihrem Bauch bewegte und legte seufzend ihre Hände auf ihren runden Bauch, streichelte darüber und flüsterte: „Ja, meine Kleine, dir geht’s sicher gut da drin. Wir kommen hier sicher bald raus, dein Vater wird kommen und uns retten und ich gebe auch nicht auf.“ Sie hoffte, dass er sie wirklich bald finden würde.

Irgendwann war sie auf den harten Laken und Stroh an die Wand gelehnt wieder weg gedöst. Sie war erschöpf, unterkühlt und fertig, da war es kein Wunder das ihr die Augen zu fielen, auch wenn sie es nicht wollte. Sie schreckte hoch, als irgendwo über ihr eine Tür auf ging, dann sah sie wie ein Lichtschein den Raum erhellte, erkannte, dass wohl eine Tür am Ende einer hölzernen Treppe geöffnet worden war und schon Sekunden später trat ganz offensichtlich eine Frau herein, denn sie konnte die schlanke Silhouette gegen das Licht einigermaßen erkennen und für einen Mann war sie einfach zu schmal und klein.
 

Das plötzliche, zwar nicht sehr helle, aber trotzdem nach der Dunkelheit für sie zu helle, Licht, blendete sie etwas und ließ sie die Augen schmerzlich mehrmals zusammen kneifen, bis sie sich an das dämmrige Licht gewöhnt hatte.

Die Frau schritt langsam, fast vorsichtig, als befürchtete sie aus zu rutschen, die Treppe herab und Hermione stemmte sich an der Wand langsam hoch, wollte nicht so am Boden kauernd vorgefunden werden, sondern Stärke demonstrieren. Die Frau, die auf sie zukam, schien vor sich ein Tablett zu tragen auf dem auch eine brennende Kerze stand. Als sie näher kam, erkannte Hermione im dämmrigen Licht, dass ihre Befürchtungen wohl wahr werden würden, denn ihr näherte sich gerade Narzissa Malfoy, Dracos Mutter, was hieß, auch Lucius konnte nicht weit sein, denn sie nahm nicht an, dass Narzissa eine solche Entführung alleine plante. Sie wusste, auch Narzissa konnte sie nicht leiden, aber sie war nicht so kalt und abgebrüht wie Lucius und sie würde ganz sicher nicht selber zu solchen Mittel greifen, jedenfalls nicht wenn das stimmte, was Severus über sie in den letzten Wochen erzählt hatte, dass es ihr ganz und gar nicht gut ging und sie immer noch sehr an Draco hin, ihn liebte.
 

Sie erreichte sie und blieb stehen, sah sie spöttisch von oben herab an und sagte nun schnippisch: „Ah, das kleine Flittchen ist wach, gut, dann können wir ja bald fortfahren, jetzt muss nur noch mein lieber Sohn her kommen! Hier!“
 

Mit angewidertem Blick hielt Narzissa ihr ein Tablett hin und Hermione ergriff es mehr aus einem Reflex heraus, als das sie es wirklich wollte.
 

Die Hexe drehte sich augenblicklich um und verließ mit schnellen, langen Schritten den Raum wieder, trat schnell die Treppe hinauf und schon wenig später schlug die Tür am Ende der Treppe zu und Hermione hörte, wie sie verriegelt wurde. Wenigstens hatte sie jetzt etwas Licht, denn die Kerze, die auf dem Tablett stand, hatte sie da gelassen und sie wusste nun wer ihre Entführer waren. Panisch erkannte, sie, sie wollten auch Draco, ihm sicher schaden. Keinesfalls durfte er her kommen. Sie setzte das Tablett auf dem Steinboden ab und ließ sich wieder an der Wand auf die Lumpen sinken. Ganz gezielt versuchte sie sich zu konzentrieren, versuchte ihren Geist zu verschließen, so wie es Severus sie gelehrt hatte, sodass Draco sie keinesfalls würde finden können. Sie wusste, für ihn würde es sowieso schwer werden sie über eine solche Entfernung zu finden, denn ganz egal wo sie war, sie war sicher nicht in der Nähe von Hogwarts und so war es normal schon quasi unmöglich, dass er ihren Geist würde fühlen können und wenn sie sich auch noch gezielt abschottete, würde er wenigstens keinesfalls in diese Falle rennen können.
 

Nun wandte sie ihrer Aufmerksamkeit dem Tablett vor sich zu. Sie erkannte einen verbeulten Metallteller auf dem ein Kanten trockenes Brot lag und Käse, der schon angetrocknete Ecken zeigte und fettig glänzte, lag. Also nichts dass sie essen wollte, außerdem sah sie einen runzligen, offensichtlich schon weichen Apfel, auch dieser ließ ihr nicht gerade das Wasser im Mund zusammen laufen. Noch hatte sie nicht so viel Hunger, dass sie das vor sich wirklich würde essen. Als letztes nahm sie den angeschlagen Tonkrug zur Hand, der wohl mit Wasser gefüllt war.
 

Sie roch skeptisch an dem Wasser, das zwar klar und sauber aussah, aber irgendwie abgestanden roch. Nicht appetitlich, auch das würde sie nicht trinken, beschloss sie. Lieber würde sie sich und ihr Baby ein oder zwei Tage hungern lassen, als die Gefahr ein zu gehen etwas zu sich zu nehmen, dass ihnen deutlich mehr schaden konnte, wer konnte den wissen, ob Lucius oder Narzissa sie nicht sogar vergiften wollten. Stattdessen griff sie nach dem schmalen, steinernen Kerzenhalter und erhob sich langsam, ungelenk, denn ihre Glieder waren noch immer schwer und schmerzten. Sie begann den kleinen, nassen und auch schmutzigen Keller zu erkunden, fand sogar einen kleinen Nebenraum, wohl so was wie ein improvisiertes Bad, jedenfalls fand sie ein Wachbecken und ein WC vor, aber weder Seife noch ein Handtuch oder ähnliches. Testend drehte sie den Wasserhahn auf und nach einem Klopfen und Rumoren in den Leitungen, spuckte er brackig braunes Wasser aus, na toll, auch das konnte sie nicht trinken, dachte sie sich.
 

Sie ließ sich wieder auf die Lumpen sinken und versuchte sich zu entspannten, wollte aus probieren, ob sie auch ohne Zauberstab in der Lage war wenigstens etwas zu Stande zu bringen, vielleicht konnte ihr das ja helfen hier raus zu kommen. Nur langsam entspannte sie sich, konnte nach und nach ihre Magie fühlen, schaffte es sogar in den Strom der Magie ein zu tauchen, doch sie brauchte deutlich länger dafür als sonst. Sie spürte, dass Draco hierbei grade nicht an ihrer Seite war, machte es deutlich schwerer, niemals zu vor hatte sie gemerkt, dass seine Anwesenheit ihr dabei so sehr half, sie sie sogar brauchte, denn wie sehr sie sich jetzt auch angestrengte, sie schaffte es nicht ihre Magie wirklich zu steuern, geschweige denn etwas damit zu bewirken. Sie versuchte es wieder und wieder, merkte jedoch leider schnell, dass dies sie schwächte und überforderte und ließ es schließlich erschöpft und enttäuscht ganz bleiben, denn sie wollte sich nicht weiter erschöpfen und auch das Baby nicht gefährden.
 

Schließlich übermannte sie die Erschöpfung erneut, ihr fielen im Sitzen die Augen zu und sie schlief ein. Ihr Schlaf war nicht tief oder gut, der harte Boden, auf den sie nach einiger Zeit sank, war trotz des Strohs und er Lumpen unbequem und kalt und auch ihre Kleidung schützte sie da nicht wirklich. Die Nässe, die überall in der Luft hing, hatte sich mittlerweile auch in ihrer Kleidung festgesetzt und auch ihre Glieder wurden von Stunde zu Stunde schwerer und kälter.
 

Sie hatte auch das Gefühl, dass die Temperatur in dem Gewölbe gefallen war, war sich aber nicht sicher, ob dies nicht eine Einbildung war. Als sie schließlich wieder erwachte, erschöpft, mit schmerzenden Extremitäten und immer noch sehr müde, erkannte sie, dass sie offensichtlich während ihres Schlafes erneut Besuch gehabt hatte, denn vor ihr stand ein neues Tablett, auf dem diesmal ein tiefer Teller mit einem undefinierbaren, kalten, klebrig wirkenden und grauen Brei stand. Sie ergriff den Löffel und ließ das eklige Zeug vom Löffel auf den Teller tropfen. Auch davon würde sie nichts essen, beschloss sie, nachdem sie kritisch an der Masse gerochen hatte, die irgendwie nach Nichts zu riechen schien. Daneben lag ein Brötchen, das, als sie es ergriff, sich als steinhart heraus stellte und welches sie dann frustriert an die Wand ihr gegenüber schleuderte. Auch das Wasser, das in einem ähnlich ramponierten Tonkrug war wie beim letzten Mal, wirkte nicht wirklich trinkbar, das einzig Gute war, es stand erneut eine Kerze auf dem Tablett, die ihr für viele weitere Stunden etwas Licht spenden würde.
 

Doch sie war schon jetzt zu erschöpft um erneut durch den Raum zu gehen, dennoch erhob sie sich, denn ihre Gliedmaßen waren schwer und eingeschlafen, dagegen musste sie etwas tun, außerdem trat und bewegte sich ihre kleine Tochter auch heftig in ihrem Leib. Beruhigend strich sie mit ihren Händen über ihren Bauch, sprach leise: „Ja, meine kleine, wir kommen hier schon raus, finden eine Möglichkeit, nur dein Papa darf nicht her kommen, sonst tappt er in eine Falle, aber wir schaffen das schon!“ Sie seufzte leise und lief weiter langsam und unruhig durch den Raum, stieg auch die Treppe hinauf, wobei sie sich schützend an der Wand hielt, sodass sie nicht runter fallen konnte, denn die glitschige, nasse Holztreppe hatte kein Geländer. Doch ihr Aufstieg war nutzlos, die massive Holztür am Ende der Treppe war fest verschlossen und mittlerweile war sie so erschöpft, dass sie sich nicht mehr traute ihre Magie an zu zapfen und versuchen zu Zaubern.
 

Wenn sie davon ausging, dass man ihr zwei mal am Tag etwas zu essen brachte, war sie mindestens einen Tag und eine Nacht schon hier, sicher sogar länger, denn sie wusste nicht wie lange sie zuvor noch ohne Bewusstsein gewesen war. Sie machte sich zunehmend Sorge um ihre kleine Rose, ob ihr dies alles gut bekam, sie bezweifelte es sehr.
 

Sie war sich sicher, gut war es sowohl der Stress als auch ihr Hunger sicher nicht für sie, aber noch mehr sogen machte sie sich wegen des Fluches, den ihr Entführer auf sie abgeschossen hatte, wobei sie sich fast sicher war, dass dies Pansy gewesen war. Sie fragte sich, wie Lucius es wohl geschafft hatte Kontakt zu Pansy auf zu nehmen und sie für seine Pläne ein zu spannen, doch darauf fand sie keine zufriedenstellende Antwort, außer das ihr klar war, Pansy war rachsüchtig und hatte sich deshalb sicher gerne benutzten lassen und das Lucius sie tot sehn wollte, war ihr klar. Nachdem Narzissa ihr offenbart hatte, was sie sicher nicht gewollt hatte, dass sie auf Draco warteten, war ihr auch klar warum sie noch nicht tot war, denn wahrscheinlich wollte Lucius das Draco sah wie sie stab. Das durfte nicht passieren. Sie musste auf jeden Fall verhindern das Draco her kam, aber sie wusste, niemand würde ihn daran hindern können zu ihrer Rettung zu kommen. Seufzend und traurig, weil sie an allem nichts ändern konnte, aber auch wütend, ließ sie sich schließlich erneut auf die Lumpen sinken.
 

Diesmal schlief sie nicht ein, aber sie driftete in so was wie einen Dämmerzustand ab, hing ihren Gedanken nach und versuchte die Zeit zu vergessen, überlegte was sie tun konnte und trotzdem schlichen die Stunden nur so vor sich hin. Sie war gerade tief in Gedanken an ihre Osterferien versunken, an Draco und ihr Baby und was für wundervolle Stunden sie in den letzten Wochen erlebt hatten, als sich die Tür wieder öffnete.
 

Auch diesmal erhob sie sich umständlich, auch wenn sie sich mittlerweile noch weniger dazu in der Lage fühlte als noch vor einem Tag, aber sie tat es. Erneut war es Narzissa, die zu ihr kam, doch diesmal sprach Hermione sie an, die sich, obwohl sie aufrecht stehen und ihr stark gegenüber treten wollte, trotzdem an der Wand anlehnen musste: „Was wollt ihr von mir? Draco wird nicht kommen!“ Narzissa maß sie abschätzig von oben bis unten, zog überrascht eine Braue nach oben, sah aber weiter aus als missfiel ihr dies alles sehr, dann antwortete sie: „Sprich mich nicht an Schlammblut. Du wirst schon sehen was wir mit dir vorhaben und nun iss! Du hast gestern nichts angerührt, das muss aufhören!“ Sie hielt ihr erneut ein Tablett hin, doch Hermione ergriff es nicht.
 

Narzissa zuckte gleichgültig mit den Schultern und sagte dann kalt: „Dann halt nicht, soll mir doch egal sein!“ sie drehte sich mit dem Tablett in Händen um und ging auf die Treppe zu, während Hermione weiter sturr an der Wand stehen blieb.
 

Sie wollte ihre Gelegenheit nutzten, Narzissa folgen und sie von hinten angreifen, auch wenn es eine dumme Idee war, musste sie etwas tun. Schwungvoll versuchte sie sich von der Wand ab zu stoßen, ihre ganze verbliebene Kraft zusammen zu nehmen und sie schnell an zu greifen, doch schon als sie plötzlich sich so schnell bewegte, den ersten Schritt vorwärts machte, spürte sie wie ein heftiges Ziehen durch ihren Bauch ging, sich ihr Baby wohl bewegte, was diesmal sehr weh tat. Sie konnte einen Aufschrei aufgrund des Schmerzes und der Überraschung, dass sie so Plötzlich ein Schmerz durchzuckte, gerade noch unterdrücken, aber ein heftiges Zischen entwich ihr trotzdem. Narzissa, die fast schon die Treppe erreicht hatte, drehte sich mit fragendem Blick um und Hermione nahm wahr, dass sie sah wie sie sich krümmte und den kleinen Bauch hielt. Die Hexe stellte das Tablett auf der Treppe vor sich ab, wandte sich dann wieder ihr zu und schritt auf sie zu, kurz vor ihr blieb sie stehen.
 

Hermione hatte sich mittlerweile von dem so überraschend gekommenen Schmerz wieder gefangen und sah sie hart an, konnte aber nicht davon ablassen beruhigend und lindernd über ihren Bauch zu streichen. Narzissas Blick ging nach unten, zu der kleinen Wölbung und erneut hob sie fragend eine Braue, musterte sie nun abschätzend, schließlich stellte sie kalt fest: „Du bist schwanger, nicht wahr!“ Hermione starrte ihr hart entgegen, antwortete nicht, sondern hielt einfach nur ihrem Blick stand. Narzissa nicke leicht und fuhr fort, hatte wohl nicht erwartet das sie eine Antwort bekam: „Nun, weiß Draco davon?“
 

Auch diesmal antwortete Hermione nicht, wich nur ihrem Blick nicht aus, blieb unbeugsam und stumm. Narzissa nickte, ein kurzes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen, dann sagte sie: „Ah, er weiß es also, nehme ich an und wenn er auch nur noch ein bisschen der Sohn ist, den ich erzogen habe, so wird er komme. Er würde auch kommen um dich zu retten, seine Frau, aber für sein Kind wird er erst recht her kommen!“ Sie seufzte und Hermione konnte ihre Verwirrung nicht verbergen, denn Narzissa schien gerade nicht erfreut über diese Neuigkeit. Die Mutter ihres Mannes trat noch näher auf sie zu und legte kurz, fast sanft, ihre Hand an ihre Wange, was Hermione endgültig aus dem Konzept brachte. Mit großen, starr vor Erwartung geweiteten Augen sah sie die Mutter ihres Mannes an, die sie ganz kurz fast fürsorglich musterte. Doch der Ausdruck verschwand sehr flink wieder und Narzissa zog nur schnell ihre Hand, mit der sie kurz über ihre Wange gefahren, ihr eine wirre Strähne aus dem Gesicht gestrichen hatte, zurück und sagte dann, überraschend kalt aber wohl auch entsetzt: „Du bist ja eiskalt!“
 

Hermione wollte gerade etwas erwidern, als Narzissa sich ruckartig umdrehte und mit wenigen, schnellen Schritten schon an der Treppe war, bevor Hermione überhaupt reagieren konnte. Sie sah, wie die Hexe ihren langen Rock etwas hochraffte und dann umständlich an dem Tablett vorbei, dass auf der zweiten Treppenstufe stand, die Treppe hinauf zu steigen begann. Auf halber Treppe wandte sie sich noch mal zu der immer noch erstaunt dastehenden Hermione um und wies sie kalt an: „Iss, du brauchst das!“ Sie stieg schnell weiter die Treppe hinauf und Hermione starrte ihr erstaunt hinterher. Was war das nur gerade gewesen, damit hatte sie nicht gerechnet. Narzissa schien nicht erfreut darüber zu sein, dass Draco einen weiteren, noch schwerer wiegenderen, Grund hatte her zu kommen, wollte sie am Ende gar nicht das er kam?
 

Drohte ihm mehr Gefahr als sie bisher gedacht hatte, wenn er her kam und hatte Narzissa am Ende ernsthaft Angst um ihren Sohn. Hermione war klar, dass Narzissa ihren Sohn liebte, egal was alles zwischen ihnen vorgefallen war. Vielleicht konnte sie Narzissa sogar nutzten um aus ihrem Gefängnis zu entkommen, ihr war jedenfalls nach diesem Versuch sie an zu greifen klar, dass sie dazu nicht mehr in der Lage war. Sie war wirklich erstaunt wie schnell ihr Körper in dieser Gefangenschafft abbaute, wohl auch weil sie so intensiv versucht hatte ihre Magie zu nutzten und ihr das viel Kraft gekostet hatte, aber daran konnte sie jetzt nichts mehr ändern.
 

Sie ließ sich erneut auf den Boden sinken. Das was Narzissa ihr diesmal zu essen gebracht hatte, hatte sie schon angesehen als diese ihr das Tablett hatte geben wollen und es war genauso ungenießbar wie das was sie die Male zuvor bekommen hatte. Vielleicht gab es noch Hoffnung, aber wenn, musste sie möglichst gleich bei ihrem nächsten Besuch Erfolg haben, denn sie spürte deutlich, lange würde sie diese Gefangenschaft ohne Wasser oder Essen nicht mehr so durchhalten, schon jetzt war sie deutlich erschöpft und würde ihre ganze restliche Kraft brauchen um einen Plan zu schmieden und diesen um zu setzten.
 

Sie versank in tiefes Grübeln, zog alles heran was sie über Narzissa wusste, dass diese ihren Sohn liebte, für ihn sicher vieles tun würde. Dass sie gerade besorgt, in Anbetracht ihres Verhältnisses und ihrer Situation, sogar fast fürsorglich reagiert hatte, als sie sagte sie solle essen, weil sie das bräuchte, auch das Narzissa an Lucius mit einer Intensität hing, die an Hörigkeit grenzte. Letztendlich ließ sie sich noch mal die Gespräche mit Severus durch den Kopf gehen als er erklärt hatte, das Narzissa ihn nur langsam an sich heran ließ, aber sehr litt und noch nicht von Lucius los kam.
 

Sie drifte in ihren Gedanken ab, war eifrig dabei zu planen, sodass diesmal die Zeit wirklich schneller vorbei ging, aber vielleicht kam Narziss auch früher, jedenfalls war Hermione überrascht als sich die schwere Tür am Ende der Treppe öffnete. Die schlanke Silhouette von Narzissa erkannte sie mittlerweile sofort. Sie hörte sie verärgert aufschnaufen, als sie über das Tablett am Ende der Treppe steigen musste und Hermione sah, wie sie auch diesmal mit einem Tablett beladen auf sie zu kam, doch sie schien noch weitere Dinge zu tragen.
 

Hermione erhob sich erneut umständlich und wartete gespannt ab, jetzt musste sie die richtigen Worte finden, noch bevor Narzissa sie erreichte, sagte sie: „Draco vermisst sie, er braucht sie Narzissa, gehen sie zu ihm, er wird ihnen, uns, helfen!“ Sie wollte an ihre Mutterliebe appellieren und ihr klar machen, dass sie Draco noch nicht verloren hatte, doch Narzissa antwortete nach einen Sekunden nur ruhig, gefühllos: „Sprich nicht zu mir über meinen Sohn, das geht dich nichts an!“ Sie hielt Hermione das Tablett entgegen, das sie perplexe ergriff und dann verwundert erkannte, dass ihr diesmal ein köstlicher Duft in die Nase stieg und es sowohl aus einer alten, weißen Porzellankanne, als auch aus dem Suppenteller dampfte. Narzissa drehte sich jedoch nicht wie die Male zuvor einfach um und ging, sondern Hermione erkannte erstaunt, dass sie ihren Zauberstab zog. Etwas erschrocken wich sie ein paar Schritte zurück, als die Hexe ihren Zauberstab schwang, fürchtete einen Fluch ab zu bekommen, doch dann erkannte sie, dass neben ihr auf dem Boden eine Matratze erschien.
 

Überrascht blickte sie Narzissa an, die sie nun wieder ohne Regung im Gesicht ansah und gleichzeitig die Dinge, die sie noch mit herunter gebracht hatte, auf die Matratze warf. Hermione fragte verwirrt: „Warum tun sie das?“ Sie zuckte mit den Schultern und antwortete nur ruhig: „Iss das, es wird dir gut tun. Frische Suppe, viele Vitamine und Obst. Du musst bei Kräften bleiben und sei nicht so dumm es wieder stehen zu lassen!“ Sie wandte sich schnell um und verließ eilig den Keller. Hermione war wirklich überrascht, ließ sich langsam, sehr darauf bedacht nichts zu verschütten was auf dem Tablett war, auf die Matratze sinken, die erstaunlich dick und bequem war.
 

Vorsichtig setzte sie das Tablett auf ihren Beinen ab balancierte es und besah sich im Kerzenschein genauer was darauf stand. Sie nahm die groß Kanne in die Hand, aus der es dampfte und roch daran, Früchtetee, tippte sie. Vorsichtig goss sie sich etwas von dem heißen Getränk in einen Becher, der seine besten Tage schon hinter sich hatte, aber wenigstens gab es jetzt einen Becher, der sauber und heile war. Begierig umschloss sie mit beiden Händen den wohltuend warmen Becher und führte ihn zu ihrer Nase, roch noch mal an dem Getränk, bevor sie einen kleinen, vorsichtigen Schluck davon nahm um sich nicht zu verbrennen und erstmal zu testen was es war. Ja, sie hatte richtig getippt, Früchtetee und wohl noch mit Zucker oder Honig versetzt, denn er war angenehm süß. Während sie genießend den Tee trank, fühlte wie er sie von innen wärmte und langsam das Leben in ihre kalten Glieder zurück zu kehren begann, besah sie sich was noch auf dem Tablett war.
 

Ein Teller mit köstlich duftender, dampfender Suppe zog sie magisch an, genauso wie das Brot, das offensichtlich frisch war und der ebenso frische Käse, der danebenlag. Langsam stellte sie den leeren Becher ab und probierte vorsichtig einen Löffel von der Suppe, die wirklich herrlich schmeckte. Sie sah Möhren, Lauch, Erbsen, Kräuter, Kartoffeln und kleine Fleischstückchen in der dicken Suppe. Nach den Tagen in denen sie nichts gegessen hatte, war es eine Wohltat diese köstliche Suppe zu essen. Ihr Magen hatte vor Hunger schon wehgetan und nun aß sie langsam, um sich nicht zu überfordern. Sie vertraute jetzt mal darauf, dass Narzissa diese Speisen nicht vergiftet hatte, denn hätte sie sie töten oder ihr schaden wollten, hätte sie dies schon lange tun können, außerdem hätte das nicht dazu gepasst, dass sie andererseits Fürsorge zeigte, ihr diese Matratze herauf beschworen hatte.
 

Nachdem sie erst mal gesättigt war, die Suppe gegessen hatte und dann auch noch das herrliche frische Brot und den Käse verschlugen hatte, lehnte sie sich auf der Matratze zurück. Ihr ging es deutlich besser und ihre Lebensgeister waren zurück gekehrt. Das Obst würde sie später essen, hatte sie entschieden und besah sich was Narzissa ihr noch gebracht hatte. Zu ihrer Überraschung fand sie ein kleines, aber weiches Kissen, eine warme Decke und sogar ein Handtuch, in das ein Stück Seife gewickelt war, außerdem lagen in der Decke noch zwei weitere Kerzen.
 

Sie war wirklich erstaunt über diesen Wandel und fragte sich was ihn verursacht hatte. Wankte Narzissa etwa stärker in ihrer Position als sie gedacht hatte, hatte die Tatsache, dass sie schwanger war, Dracos Kind erwartete und somit ihr Enkelkind etwa etwas in ihr ausgelöst. Alles was Hermione sich dachte waren natürlich nur Spekulationen, aber sie konnte einfach zu keiner endgültigen Erklärung kommen. Da sie, nachdem sie gesättigt war, jetzt wieder spürte wie müde sie war, nutzte sie ihre neue, bequeme Schlafgelegenheit gleich, kuschelte sich unter die warme Decke und auf die Matratze und schlief zum ersten Mal seit Tagen wirklich und sogar verhältnismäßig gut, auch wenn sie die Angst, was wohl mit ihr passieren würde und die Sorge um Draco nicht los ließen, ging es ihr zumindest körperlich nun besser.
 

Als sie einige Zeit später erwachte, fühlte sie sich deutlich ausgeschlafener und ausgeruhter, doch sofort waren die Gedanken wieder da. Sie musste hier raus und nachdem Narzissa ihr schon so geholfen hatte, hoffte sie noch mehr sie einspannen zu können. Es hatte beim letzten Mal nicht wirklich geschafft sie zu einem Gespräch zu bewegen, aber würde sie es erneut versuchen müssen, gab nicht so schnell auf, denn nun hatte sie einen Punkt an dem sie ansetzten konnte, ihr Baby. Sie beschloss diesmal jedoch nicht darauf zu setzten sie an Draco zu erinnern und ihr vor Augen zu führen, dass er sie noch immer brauchte und liebste, sondern vielleicht ließ sie sich wirklich mit dem Baby locken. Nachdem sie sich einen Plan zu Recht gelegt hatte, wartete sie ungeduldig darauf, das Narzissa wieder zu ihr kommen würde.
 

Es dauerte gefühlte Stunden bis Narzissa zurückkam, auch diesmal brachte sie ein Tablett mich genießbarem, sogar lecker duftendem Essen und Hermione begann sofort ihren Plan um zu setzten. Narzissa trat zu ihr und sie erhob sich, nahm das Tablett entgegen und lächelte ihr Gegenüber an, sagte fest und sicher: „Danke!“ Narzissa musterte sie leicht überrascht, nickte dann jedoch nur leicht und drehte sich um, wollte wohl gehen, doch Hermione handelte schnell. Sie stellte das Tablett hinter sich auf der Matratze ab, folgte Narzissa und erklärte währenddessen ruhig: „Es wird ein Mädchen, ihr Sohn wird Vater und ja, er freut sich sehr. Sie soll Lynnette heißen!“ Als sie den Namen aussprach blieb Narzissa plötzlich kurz vor der Treppe stehen und drehte sich dann um, ein undefinierbarer Ausdruck lag auf ihrem Gesicht als sie tonlos fragte: „Ihr wart ihn der Bibliothek! Hat Draco dir also von Lynette erzählt?“
 

Hermione nickte, lächelte und sprach weiter: „Draco würde sich sicher sehr freuen, wenn seine Tochter eine Großmutter hätte!“ Narzissa musterte sie weiterhin, doch Hermione konnte nicht erkennen was es für Gefühle waren, die über ihr Gesicht huschten, dazu war das Licht zu dämmrig. Schließlich versuchte sie es weiter, da Narzissa nicht antwortete: „Sie wollen doch sicher Teil von Dracos Leben sein, nutzten die die Chance, helfen sie mir!“ Sie wusste, sie so direkt um Hilfe zu bitten konnte auch nach hinten losgehen, aber sie musste es versuchen, denn sie sah auch das Narzissa schon dabei war doch zu gehen. Schließlich trat Narzissa einen Schritt auf sie zu, sah aus als wollte sie noch weiter auf sie zu gehen, doch dann blieb sie stehen und nun konnte Hermione deutlich die Traurigkeit auf ihrem Gesicht sehen. Die Mutter ihres Mannes schüttelte leicht den Kopf, seufzte und antwortete dann leise: „Ich kann nicht, verzeih mir!“ Auf einmal kam wieder ruckartig leben in sie, sie drehte sich um und stürmte schon fast fluchtartig die Treppe hinauf.
 

Jetzt war Hermione noch mehr verunsichert, was geschaht hier, hatte sie Narzissa wirklich erreicht, hatte sie ernsthaft gerade bei ihr um Verzeihung gebeten, wofür denn, für ihre Beschimpfungen, ihre Nichtachtung, für dies hier? Sie versank wieder in tiefes grübeln, während sie die Dinge, die ihr Narzissa gebracht hatte langsam aß und genoss den heißen Tee, den sie ihr gebracht hatte. Sie konnte sich wirklich keinen Reim darauf machen was in Narzissa vorging, warum sie sich so verhielt und sie hoffte einfach, das Narzissa dabei war um zu kippen und letztendlich ihr helfen würde hier raus zu kommen, denn sie wollte auf gar keinen Fall, dass Draco her kam und in Gefahr geriet, denn anscheinend würde Lucius erst handeln wenn Draco kam und sie war sich nicht sicher, ob er vor seinem Sohn in seinem Wahnsinn halt machen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lika08
2011-05-27T09:37:23+00:00 27.05.2011 11:37
Hi,
Ich hab vor langer Zeit mal eine neue FF gesucht die sich zum lesen lohnt & bin auf deine gestossen!!
Hab jetzt soweit alle Teile durch und beklagen kann ich mich nicht!
Dein Schreibstiel ist flüssig & gut lesbar... Ausreden gefällt mir die Geschichte ganz toll!!
Hermine und Draco ein paar: findet Mann wirklich nicht seehr oft... Wie sie das alles bis jetzt geschafft haben und noch schaffen müssen ist spannend! Ich persöhnlich würde noch mehr von den anderen Paaren erfahren wollen, auch mehr über Ron und seiner Verlobten (die zwei scheinen richtig gut zusammen zu passen)! Ausreden fände ich's toll wenn sich die Ahnen nochmal einschalten würden!!ich meine sie haben es auch zugelassen das die zwei heiraten könnten und Hermine ist auch noch eine Nachfahrin aber da werd ich mich weiterhin überraschen lassen was du mit ihnen noch alles geplannt hast!! Jetzt ist vor allem wichtig das Hermine aus dem Keller raus kommt und das ganze unbeschadet sowie Draco (vielleicht hilft ihm ja Harry??) so muss Schluss machen und meinen kleinen vom Kindi abholen!!! Bis zum nächsten mal!! Lg LiKa


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